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Krummis Angriff mit Yamaha

Die Hostettler AG engagiert sich stark im Rennsport. Die grösste Investition ist derzeit Randy Krummenacher, der auf einer YZF-R6 in der Supersport-WM vorne mitmischt.

Die Hostettler AG war von Anfang an eng mit dem Rennsport verbunden. Der Schweizer Yamaha-Importeur unterstützt im Strassenrennsport auf internationaler Ebene speziell Randy Krummenacher in der Supersport-WM, aber auch Horst Saiger – den besten deutschsprachigen Road Racer.

Krummenacher war bereits seit seinem Einstieg in den GP-Zirkus mit Hostettler als Bekleidungsausrüster (iXS) eng verbunden. Peter Hostettler: «Mit Randy haben wir uns im letzten Jahr geeinigt, dass er für uns Botschafter von Kopf bis Fuss wird. Er schlug das italienische Evan-Bros-Privatteam vor, mit dem wir das Projekt verwirklichten. Wir sind da Hauptsponsor und finanzieren die Motorräder. Uns war das Engagement auch vor dem Hintergrund der 50 Jahre Hostettler und Yamaha sehr wichtig.»

Krummenacher fährt Traumbike R6
Der 28-Jährige hat als Sohn von Supersport-Schweizermeister Peter Krummenacher den Rennsport in den Genen und fährt inzwischen bereits 25 Jahre Töff. Nach Junioren-Motocross, dem Titel in der Schweizer Pocketbike-Meisterschaft, der Deutschen Minibike-Meisterschaft, dem Sieg im ADAC Junior-Cup und der IDM war er 2007 in den GP-Zirkus aufgestiegen, von wo er nach vier Jahren 125er-WM und fünf Jahren Moto2-WM 2016 in die Supersport-WM wechselte. Nach einem Zwischenjahr in der Superbike-WM pilotiert Krummenacher 2018 mit der Supersport-R6 quasi sein Traumbike. «Das letzte Mal, als ich mich auf einem Töff derart wohl gefühlt habe, war, als ich noch 125er fuhr», schwärmt der Zürcher Oberländer. «Ich hatte immer schon einen guten Draht zu Peter Hostettler. Er verhalf uns auch zur Unterstützung durch Yamaha Europa. Wir sind also ein werksunterstütztes Team, können vom Know-how profitieren und haben zu guten Konditionen Zugang zu Material, welches das Werksteam einsetzt.»

Der Wechsel zu Yamaha war eine gute Wahl: Krummenacher führte nach dem Sieg in Buriram (THA) die WM vor vier weiteren Yamaha-​Piloten an. Eine Viruserkrankung von Imola (I) schwächte ihn aber über mehrere Rennen und warf ihn in der WM auf Rang 3 zurück. Doch Krummenacher trainiert fleissig und ist inzwischen wieder fit und hochmotiviert, um in den verbleibenden vier Rennen ab Mitte September seine 22 WM-Punkte Rück­stand wieder wettzumachen.

Sollte es nicht klappen, wird Randy Krummen­acher 2019 nochmals auf einer Yamaha YZF-R6 um die Supersport-Krone kämpfen.

Strassen-Schweizermeisterschaft: Patric Muff und Damien Raemy
Yamaha ist traditionell auch in der Strassen-SM sehr aktiv: 2016 und 2017 konnte Patric Muff (Bild) den Schweizer Meistertitel in der Klasse Superspock 1000 einfahren. Er ist diese Saison auf der R1 von Hess Racing der Einzige, der Dominic Schmitter (Suzuki) den Titel noch streitig machen kann. In der 600er-Klasse ist Damien Raemy mit der von Hess aufgebauten Yamaha R6 auf bestem Weg zum Titelgewinn. Zahlreiche Titel von Yamaha-Piloten waren bereits vorangegangen, etwa von Martin Decker, Christian Künzi oder Bryan Leu.

In den 1980er-Jahren stand die Schweizer Strassenmeisterschaft noch in voller Blüte. Die Hostettler AG hatte sich schon damals stark engagiert. Ihre Yamaha RD250/350 Cups waren extrem erfolgreich. Viele später international erfolgreiche Schweizer Piloten entsprangen diesen Cups. Die SM war damals eine Riesensache mit vielen Zuschauern, heute wird sie fast in Abwesenheit der Öffentlichkeit mit bescheidenen Startfeldern ausgetragen.

Peter Hostettler: «Hier muss unbedingt etwas gemacht werden. Ich bin gerade intensiv mit den Abklärungen für die Lancierung eines Schweizer Yamaha R3-Cups beschäftigt. Die 300er-Klasse ist extrem spannend und ein idealer Einstieg in die Szene. Da könnten wir mit unseren Produkten ein interessantes Paket schnüren. So könnten wir wieder Nachwuchs in die SM bringen, sonst ist der Schweizer Strassenrennsport bald am Ende.»

— Text: Tobias Kloetzli — Fotos: Archiv

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